Optimierung von Kleidung und Textilien

Die antimikrobielle Wirkung von Nanosilber wird seit einiger Zeit auch erfolgreich in Textilien genutzt. Anwendungen [1],[2] für antimikrobiell ausgestattete Textilien sind:

  • Berufsbekleidung (Krankenhaus & Pflege, Lebensmittelverarbeitung)
  • Sportbekleidung und Unterwäsche 
  • technische Textilien (Belüftungsanlagen, Filtration, Wischtücher).[3]

Die ab September 2013 geltende EU Biozid-Richtlinie schreibt vor, dass Nanosilber für Textilien zugelassen und auf den Produkten deklariert werden muss.[4]

Um die Nanosilberpartikel mit Fasern zu verbinden, kommen unterschiedliche Herangehensweisen in Betracht. Zum einen kann Nanosilber in ein Polymer eingemischt werden (Masterbatch), bevor es zu Fasern versponnen wird. Dies wird z.B. bei Polyester- und Zelluloseacetatfasern angewandt und man erhält eine besonders  feste Einbindung in die Faser, die antibakterielle Wirkung hält damit besonders lange an. Alternativ kann Nanosilber als Finish auf die Faseroberfläche aufgetragen werden. [5] Hierbei können die Stärke der Anbindung und damit die Wirkungsdauer sehr unterschiedlich ausfallen.  Schwach gebundene Partikel werden bereits nach wenigen Waschvorgängen abgelöst und gelangen in die Kläranlage. Wenig sinnvoll erscheint in diesem Zusammenhang ein nanosilberhaltiger Weichspüler, der die Partikel nur in geringem Anteil und lose auf die Wäsche aufträgt. [6]

In sämtlichen Anwendungen wird jeweils die antimikrobielle Wirkung genutzt, die auf der Freisetzung von Silberionen (Ag+) beruht. Bakterien werden durch Ag+-Ionen abgetötet. Hierfür sind deutlich geringere Wirkstoffkonzentrationen notwendig als für (metall-)organische Biozide. [1] Dies verhindert neben der Übertragung und Ausbreitung von krankheitserregenden Keimen auch die Entstehung von Schweißgeruch, denn Schweiß selbst ist eigentlich nahezu geruchlos. Der typische Geruch entsteht erst durch Bakterien, die natürlicherweise unsere Haut besiedeln und Bestandteile des Schweißes verstoffwechseln. [7] Die gesunde Bakterienflora der Haut wird durch nanosilberhaltige Kleidung nicht gestört. [9]

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Untersuchung von Textilien mit dem Elektronenmikroskop:

Auswirkung auf die Umwelt

Der Eintrag von ausgewaschenen Silbernanopartikeln in das Abwassersystem wurde wissenschaftlich untersucht. [1] Es zeigt sich, dass Nanosilber bereits auf dem Weg in die Kläranlage nicht lange in seiner metallischen Form verbleibt, sondern rasch in ein Silbersulfidsalz umgewandelt wird. Dieses ist schwer löslich und biologisch praktisch unwirksam. Die für die Klärung eingesetzten Bakterien werden nicht geschädigt. 95 % der Nanopartikel werden so im Klärschlamm zurückgehalten.

Der Einsatz von Klärschlamm zur landwirtschaftlichen Düngung kann Kleinstlebewesen auf dem Acker schädigen, sodass eine diesbezügliche Überwachung ratsam ist. [2], [3]