Antimikrobielle Pulverbeschichtung von Kunststoffgegenständen

Forschung zur Eindämmung von Covid-19

Ziel des Projektes ist die Entwicklung einer antiviralen Beschichtung, die nachträglich auf Kunststoffoberflächen aufgebracht werden kann, um Viren und Bakterien auf Oberflächen zu eliminieren.

Die Corona-Pandemie hat gezeigt, wie wichtig antimikrobielle Oberflächen sind, um Übertragungswege von Viren und Bakterien zu unterbrechen. Kernziel des vom EZD koordinierten Projektes ist daher die Entwicklung, Applikation und Analyse von antimikrobiellen, speziell antiviralen Beschichtungen für Kunststoffbauteile und –textilien. Eingesetzt werden Pulverlacke, da diese umweltfreundlicher und beständiger als Nasslacke sind. Mit Silber-Nanopartikeln modifiziert, lassen sich so Beschichtungen mit einer effektiven Langzeitwirkung gegen Viren und Bakterien realisieren.

Da Pulverlacke eigentlich nur auf elektrisch leitfähigen Materialien aufgebracht werden können, muss die Kunststoffoberfläche zunächst mit einem elektrisch leitfähigen Primer veredelt werden. Die ersten Kunststoffbauteile wurden bereits erfolgreich mit dem Nanosilber-modifizierten Pulverlack beschichtet und werden nun weitergehend untersucht. Der erste Meilenstein des Projektes (Dezember 2020) ist der Nachweis der antimikrobiellen Wirkung. Nach diesem Meilenstein werden Primer, Beschichtungsmaterial sowie -prozess optimiert und weiterentwickelt. Die Erkenntnisse des Projektes können anschließend auf weitere relevante Oberflächen, wie Textilien oder Vliesstoffe (z.B. für Masken) übertragen werden. Zudem wird ein Konzept inkl. technischer Umsetzung zur nachhaltigen Wiederaufbereitung der Oberflächen erarbeitet.

Die Pulverbeschichtung kann für unterschiedlichste Bauteile und Geräte eingesetzt werden, wie z.B. Bauteile für Krankenhausbetten, medizinische Geräte oder auch Telefonhörer oder Toiletten-Sitze. Besonders in öffentlichen Einrichtungen mit hohem Publikumsverkehr hat dies eine hohe Bedeutung im Kampf gegen Covid-19 aber auch gegen multiresistente Bakterien.

„Es ist unsere Aufgabe als Forschungseinrichtung, Lösungen für gesellschaftliche Herausforderungen zu liefern. Wir freuen uns gemeinsam mit Unternehmen aus der Region Nordost-Bayern einen Beitrag zur Bekämpfung der aktuellen Pandemie zu leisten“ so der EZD-Leiter, Herr Dr. Felipe Wolff-Fabris.

Die Silber-Nanopartikel werden von der Firma RAS AG aus Regensburg hergestellt und geliefert.

Das Projekt wird mit einem Zuschuss in Höhe von ca. € 650.000,- im Rahmen des Förderprogramms „Bayerisches Technologieförderungs-Programm plus (BayTP+)“ gefördert und hat eine Laufzeit von insgesamt 36 Monaten.

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Projekt: Antimikrobielle Pulverbeschichtung

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Shortfacts:
Entwicklung einer antiviralen Beschichtung, die nachträglich auf Kunststoffoberflächen aufgebracht werden kann.