Nanotechnologien und Oberflächen in der Leistungselektronik

|   Cluster News

Folgeseminar am 14. September 2023, Würzburg

Nach den beiden ersten, sehr erfolgreichen Seminaren im Juli und November 2022 wurde der Austausch zwischen den Akteur*innen der beiden Cluster Leistungselektronik und Nanotechnologie in einem Folgeseminar am 14. September 2023 fortgesetzt. Der Schwerpunkt dieses dritten Seminares lag auf den Eigenschaften von Oberflächen und den Möglichkeiten, diese gezielt zu beeinflussen. Dieses Know-How ist beispielsweise in der Aufbau- und Verbindungstechnik essentiell, um zuverlässige Komponenten in der Leistungselektronik herstellen zu können.

Eingeleitet wurde das Seminar durch kurze Einführungen in die beiden Teilbereiche Nanotechnologie (Dr.-Ing. P. Grambow, Nanoinitiative Bayern GmbH) und Leistungselektronik (Dr.-Ing. B. Bitterlich, ECPE e.V.). Anschließend lieferte Dr. Schweigart (Zestron Europe) eine gute allgemeine Übersicht zu Oberflächen in der Elektronik und ging dabei auch auf spezielle Fälle und Anwendungsproblematiken ein. Wie Oberflächen mittels Plasma behandelt (bspw. gereinigt oder beschichtet) werden können, beschrieb Peter van Steenacker von der Tigres GmbH in seinem Beitrag Oberflächenbehandlung mittels Plasma.

Im Fokus der beiden folgenden Vorträge standen Sinterverfahren mit Kupfer. Robert Miller (Heraeus Deutschland GmbH & Co. KG) betrachtete in seinem Vortrag Oberflächen in Leistungsmodulen u.a. das thermische Sinterverhalten an Kupfer-Kupfer Grenzflächen, während Prof. Dr. Gordon Elger (Institute for Innovative Mobility (Technische Hochschule Ingolstadt) / CuNex) in seinem Vortrag Roadmap for Copper Sintering: Next Interconnect for Power Electronic Module Packaging auch auf unterschiedliche Kupfer-Systeme (bspw. nanopartikelbasiert oder als Salz) einging.

Im abschließenden Themenblock wurden verschiedene Analysemethoden für die Leistungselektronik vorgestellt. Zunächst ging Prof. Dr.-Ing. Silke Christiansen (Fraunhofer-Institut für Keramische Technologien und Systeme IKTS) auf verschiedene Methoden der korrelativen Mikroskopie in der Elektronik ein. Paul Markus (Nanosurf GmbH) ergänzte die Ausführungen durch weitere praktische Anwendungen. In seinem Beitrag Oberflächenanalyse mit dem Rasterkraftmikroskop beschrieb er Anwendungsmöglichkeiten für die Elektronik, die von den Meisten in der Regel nicht mit einem AFM assoziiert werden.

Das Seminar bot neben spannenden Vorträgen auch ausreichend Zeit zum Netzwerken und die interessierten Teilnehmenden nutzten die Zeit auch nach den Vorträgen um noch gemeinsame Projektideen zu diskutieren. Es zeigt sich, dass an dieser doch noch sehr jungen Schnittstelle (Nanotechnologie und Leistungselektronik) viel Potenzial schlummert. Es gilt nun, dieses konsequent weiterzuverfolgen und nutzbar zu machen.

Zurück