Promotionszentrum genehmigt

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Technische Hochschule Nürnberg Georg Simon Ohm

Die Technische Hochschule Nürnberg Georg Simon Ohm (Ohm) erhält das Promotionsrecht: Gemeinsam mit der Hochschule München und der Ostbayerischen Technischen Hochschule Regensburg hatte die Ohm sogenannte Promotionszentren beantragt, die es erlauben, an Hochschulen für angewandte Wissenschaften in ausgewählten Forschungsbereichen zu promovieren. Diese hat das Wissenschaftsministerium jetzt genehmigt. Damit können Doktorgrade künftig im Forschungsbereich „Materialien & Produktionstechnik“ durch die Ohm vergeben werden.

Das neue Bayerische Hochschulinnovationsgesetz ermöglicht es Hochschulen für angewandte Wissenschaften (HAW), das Promotionsrecht in forschungsstarken Bereichen zu erhalten – dieses war bislang den Universitäten vorbehalten. Der Freistaat will dadurch das Potential anwendungsbezogener Forschung stärken und die Attraktivität der HAW erhöhen. Sie erhalten die Möglichkeit, eigenen wissenschaftlichen Nachwuchs zu generieren und höchstqualifizierte Arbeitskräfte auszubilden.

Die Ohm hatte im Verbund mit der Hochschule München und der OTH Regensburg mehrere Promotionszentren beantragt. Die drei Hochschulen wollen durch die Kooperation die Zusammenarbeit in forschungsstarken Bereichen vertiefen, ihre Forschungsaktivitäten bündeln und Promovierenden ein geeignetes wissenschaftliches Umfeld mit administrativen Synergien bieten. Die Beantragung der Promotionszentren erfolgte jeweils durch eine der drei Verbundhochschulen, wobei lokale Schwerpunkte und Forschungsstärken zugrunde gelegt wurden.

Jetzt hat das Bayerische Wissenschaftsministerium die folgenden Promotionszentren genehmigt (Sitzhochschule kursiv):

  • Materialien & Produktionstechnik (Ohm, HM, OTH Regensburg)
  • Angewandte Informatik (OTH Regensburg, HM, Ohm)
  • Angewandte Wirtschaftswissenschaften - Center for Applied Research for Responsible Innovation (HM, Ohm)
  • Integrales Bauen (HM, OTH Regensburg)

Wissenschaftsminister Markus Blume sagte bei der Bekanntgabe der Promotionszentren: „Unsere Hochschulen für angewandte Wissenschaften und Technischen Hochschulen haben sich als herausragende Forschungseinrichtungen etabliert. Es ist logische Folge, dass sie nun auch das Promotionsrecht erhalten. Die Qualität der eingereichten Konzepte ist extrem überzeugend. Damit stellen die Hochschulen schon jetzt klar: Die Promotionszentren werden ein Erfolgsmodell. Sie verleihen der für die Wirtschaft so wichtigen Praxis-Forschung einen großen Schub – gleichzeitig rüsten sich die Hochschulen für die Zukunft: Sie generieren eigenen wissenschaftlichen Nachwuchs und bilden höchstqualifizierte Fachkräfte aus.“

Prof. Dr. Tilman Botsch, Vizepräsident für Forschung und Transfer an der Ohm, hat den Prozess zur Einrichtung der Promotionszentren verantwortet und persönlich intensiv begleitet. Er sagt: „Die Promotionszentren sind ein Meilenstein zur Stärkung von Forschungsaktivitäten an Hochschulen für angewandte Wissenschaften. Gleichzeitig wird durch die Zusammenarbeit der Hochschulen aus München, Regensburg und Nürnberg der Austausch zwischen den Forschenden der drei beteiligten Hochschulen gefördert – was sicherlich neue Impulse setzen wird. Ich danke allen Mitwirkenden für ihr außerordentliches Engagement.“

Im ersten Schritt wird nun die Organisationsstruktur des Promotionszentrums umgesetzt sowie die Promotionsordnungen verabschiedet. Ziel ist, die ersten Promovierenden zu Beginn des nächsten Jahres begrüßen zu können.
 

Promotionszentrum Materialien & Produktionstechnik

Das Promotionszentrum Materialien & Produktionstechnik (PZMP) steht für eine ausgeprägte Fachkompetenz sowie vielfältige und interdisziplinäre Forschungsansätze. Das PZMP repräsentiert die für die kooperierenden Hochschulen wichtigen Forschungsthemen Materialwissenschaften, Verfahrens- und Produktionstechnik sowie Produktentwicklung. Neben der Untersuchung spezifischer Fragestellungen zu Material-, Komponenten- und Systementwicklungen sowie zu Produktionsprozessen werden der Einfluss von Werkstoffen auf die erreichbare Produktqualität sowie der Einsatz in Bauteilen und Baugruppen sowohl analytisch als auch mit Hilfe von Simulationen und Modellierungen erforscht.

Ziele sind die gemeinsame und interdisziplinäre Forschung und Promotionen entlang des gesamten Wertschöpfungsprozesses aus Materialwissenschaften, Verfahrenstechnik, Produktionstechnik und Produktentwicklung. So sollen innovative Lösungen zur Verfügbarkeit neuer und leistungsfähiger Materialien als Voraussetzung für die Substitution von Rohstoffen, zur Erhöhung der Material- und Prozesseffizienz in industriellen Stoffkreisläufen und der Verringerung des ökologischen Fußabdrucks sowie der technologischen Souveränität und Resilienz von Produktionsprozessen erarbeitet werden. Zudem werden intelligente Produkte und vernetzte Produktionssysteme mit kollaborativen und flexiblen Strukturen entwickelt.

Mehr Informationen: https://www.th-nuernberg.de/pressemitteilung/5057-promotionszentrum-genehmigt/

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