München. – Für global denkende, innovative KMU und Start-Up-Unternehmen ist neben der richtigen Markteintrittsstrategie eine erfolgreiche Patentstrategie wichtig. Patente schützen vor Ideenräubern, verschaffen den notwendigen Vorsprung, den Erfinder benötigen, um ihre Erfindungen in industrielle Verfahren und kommerzielle Produkte weiterzuentwickeln und erfolgreich am Markt zu lancieren und schaffen die notwendige Voraussetzung für die erfolgreiche Akquise von Venture Kapital. Für den Vermarktungserfolg einer Nanotechnologie-basierten Erfindung spielen die richtige IP-Strategie und der Schutz geistigen Eigentums eine wichtige Rolle.
Vor diesem Hintergrund organisierte der Cluster Nanotechnologie in Kooperation mit dem Center for NanoScience (CeNS) der Ludwig-Maximilians-Universität München und mit fachlicher Unterstützung durch Nanonetzmitglied Patentanwaltskanzlei SR Huebner Munich am 10. und 11. April in München im Rahmen der bundesweiten Clusterwoche die 4. Auflage aus der Veranstaltungsreihe NanoPatentierung. Mehr als 50 interessierte Teilnehmer folgten der Einladung. In diesem Jahr wurde die Veranstaltung NanoPatentierung als 2-tägiger Fachworkshop gestaltet.
Prof. Dieter Braun begrüßte die Teilnehmer und gab einen Überblick über das Center for Nanoscience (CeNS) - einem multidisziplinären Netzwerk an der LMU München, das in den mehr als zwanzig Jahren seit seiner Gründung in 1998 mehr als 600 Arbeitsplätze durch Ausgründungen in Spin-off-Unternehmen geschaffen hat. Im Anschluss führte Dr. Stefan Rolf Huebner in die Thematik des Workshops ein und gab einen Überblick über die Geschichte des Patents. Sonja Pfeuffer stellte die Netzwerk- und Projektaktivitäten des Clusters Nanotechnologie vor, die zur erfolgreichen Kommerzialisierung von Nanotechnologie-Produkten ihren Beitrag leisten. Die Organisation von Fachveranstaltungen und Workshops im Themenfeld Nanotechnologien zählt zu den Kernaktivitäten.
Im Fokus des ersten Workshop-Tages standen die Erfahrungsberichte von Vertretern aus KMU und Start-Up-Unternehmen: In sehr spannenden Vorträgen berichteten Dr. Ruth Houbertz, Multiphoton Optics GmbH, Dr. Valentin Kahl von der ibidi GmbH und Dr. Heinrich Grabmeyr von der sich in Gründung befindenden DEOXY Technologies über die Herausforderungen mit dem Thema Patentierung. Die richtige Strategie sei dabei entscheidend. Patentschutzfähig sind nur die Informationen, die der Öffentlichkeit vorher nicht durch Publikationen oder Benutzung zugänglich gemacht wurden.
Die zentralen Fragen, die sich ein Unternehmer, Gründer, Wissenschaftler bzw. Hochschulvertreter mit dem Gedanken einer Gründung und Patentierung tragen stellen muss, sind
Handlungsempfehlungen für die richtigen Patent- und Vermarktungsstrategien sowie einen Überblick über Maßnahmen zum Schutz von Nanotechnologie-Erfindungen erhielten die Teilnehmer durch Patentanwalt Dr. Huebner, der sich auf die Besonderheiten bei Nanotechnologie-Patente spezialisiert hat. Die Verwertung und Vermarktung von Schutzrechten und Lizenzen stand im Mittelpunkt des Vortrags von Dr.-Ing. Hartwig von Bülow, Handwerkskammer für München und Oberbayern. Abgerundet wurde der erste Workshop-Tag durch den Vortrag von Jens Weckesser, der aus Sicht eines Patentprüfers auf die Patentierung von Nanotechnologie-Erfindungen am Europäischen Patentamt (EPO) referierte.
Zwischen Teilnehmern und Vortragenden wurde sehr intensiv diskutiert. Das Get together am Abend des ersten Workshop-Tages bot ausreichend Gelegenheit zur Fortsetzung des Austauschs.
Der zweite Veranstaltungstag fand in Form eines Mock Trials, einer simulierten Gerichtsverhandlung, in kleinen Gruppen statt, in der die Teilnehmer in der Rolle des Patentinhabers, des angeblichen Patentverletzers und der Patentrichter über einen realen Fall streiten.
Herzlichen Dank an alle Vortragenden für die spannenden Einblicke und den offenen und intensiven Austausch sowie an alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer für das Interesse und die Teilnahme am Workshop. Besonderer Dank an dieser Stelle an Frau Dr. Susanne Hennig vom Center for NanoScience (CeNS) und an Herrn Dr. Stefan Rolf Huebner und sein Team für die fachliche Unterstützung bei der Vorbereitung und Durchführung.