Von Suprapartikeln, gedruckter 3D-Elektronik und optischer Sensorik

Meet-up an der Schnittstelle Nanotechnologie und Sensorik/ Potenzial eines clusterübergreifenden Austauschs erneut bestätigt

Zwei Themenschwerpunkte erwarteten die Teilnehmer des Nano-Sensor-Meet-ups #2 Ende November: gedruckte Elektronik und optische Messmethoden und Sensorik. Gut 30 Akteure aus den Clustern Nanotechnologie und Sensorik hatten sich virtuell versammelt für einen intensiven, projektorientierten Austausch an den Schnittstellen beider Technologien.

Dr. Martin Hedges, Geschäftsführer der Neotech AMT GmbH, eröffnete das Nano-Sensor-Meet-up mit „State of the Art for 3D printed electronics“. Gedruckte Schaltungen und Sensoren auf einem Reha-Ball für Schlaganfallpatienten oder die Wartung, Reparatur und Überholung von gedruckter Elektronik in Flugzeugkabinenteilen verdeutlichen als konkrete Anwendungen im Alltag bereits die Vorteile der Zukunftstechnologie 3D-gedruckte Elektronik. Ein Ausblick auf weitere Entwicklungen und Möglichkeiten rundete den Vortrag ab. Laut Einschätzung des Experten wird diese Zukunftstechnologie in den kommenden drei bis fünf Jahren im Zuge erster gesamtheitlich automatisierter Prozesslinien eingesetzt werden. In zehn Jahren könne sich flächendeckend nachhaltig 3D-gedruckte Elektronik etablieren, die dann u.a. Vorteile für ein automatisiertes Recycling bietet.

Die Bandbreite der „Integration optischer Sensorik für Industrieumgebungen“ erläuterte Prof. Dr. Rainer Engelbrecht anhand aktueller Projekte am Polymer Optical Fiber Application Center der TH Nürnberg. Hierzu zählen derzeit Monitoring reverser Osmose-Systeme für Wasserreinigung, Enabling-Technologien für die Quantentechnologie, die Detektion des Versagens von Klebeverbindungen u.a. in Bauwesen und Windenergie sowie die spektroskopische Gasanalyse.

Das Thema Gasanalyse nahm Dr. Benedikt Schug vom Fraunhofer ISC in seinem Vortrag „H2-Indikator-Suprapartikel“ auf. Unsichtbares Wasserstoffgas haben Forschende für das bloße Auge sichtbar gemacht. Winzig kleine Partikel verändern in Sekundenschnelle ihre Farbe, sobald sich H2 in ihrer Umgebung befindet – Experten sprechen hier von einem irreversiblem oder auch reversiblem Farbumschlag – und können so zur Früherkennung von Gefahren beitragen. In verschiedenen Produkten kommen diese Suprapartikel als kostengünstiges Additiv bereits zum Einsatz. Sie basieren auf Silicaund Au-Pd-(Nano-)Partikeln mit adsorbierten Farbstoffen.

Nach diesen Impulsen aus Forschung und Praxis in einer weiterführenden Diskussion Anknüpfungspunkte für eine technologieübergreifende Zusammenarbeit – trotz herausfordernder Problemstellungen wie der Miniaturisierung von optischen Systemen, deren Auflösung oder vielfältige Messfragestellungen im Bereich Gassensorik – zu finden, gestaltete sich für die Teilnehmenden nicht schwer. Bereits zum zweiten Mal hat sich das kompakte zweistündige Format des „Meet-ups“ bewährt für den Austausch an den Schnittstellen der Technologien – auch die Clustermanager sehen sich daher darin bestätigt, die technologieübergreifende Zusammenarbeit voranzutreiben.

Kontakt:

Dr. Anna Sauer (Netzwerk NanoAnalytik | Cluster Nanotechnologie)

Dr. Justus Hermannsdörfer (Netzwerk nanoInk | Cluster Nanotechnologie)

Matthias Streller (Strategische Partnerschaft Sensorik e.V. | Cluster Sensorik)