Potenziale miniaturisierter Optik und applikationsspezifischer Nanostrukturen für innovative Anwendungen im Fokus

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3. Meet-up der beiden Cluster Nanotechnologie und Sensorik

Die Themen des 3. Nano-Sensor-Meet-ups am 12. Juli 2023 reichten von Piezomaterialien und Siliciumcarbid über innovative miniaturisierte Sensorik bis hin zu Kohlenstoff­nanoröhren. Hohes Interesse weckte insbesondere bei den Unternehmen die Diskussion über integrierte Optik,  verschiedene Funktionalitäten in einem Bauelement sowie State-of-the-Art-Fertigungs- und -Mikrobearbeitungssysteme und Packaging­-Lösungen.

Die technologieübergreifende Zusammenarbeit von Nanotechnologie und Sensorik ermöglicht die Entwicklung maßgeschneiderter Lösungen für komplexe Herausforderungen u.a. in den Bereichen Medizintechnik, Umweltüberwachung oder Industrieautomatisierung. So kann bspw. eine Nanostrukturierung von Gas- oder Chemiesensoren die Selektivität und Reaktionsfähigkeit dieser deutlich verbessern. Gleichzeitig kann die Integration von Miniatur-Optiken in Sensorplattformen die Leistungsfähigkeit optischer Sensoren erheblich optimieren. Dass die beiden bayerischen Cluster Nanotechnologie und Sensorik daher die gegenseitige Vernetzung ihrer Akteure vorantreiben ist in beiderseitigem Interesse. „Sowohl für die Inline-Sensorik wie auch bei neuartigen, quantenbasierten Systemen sind diese Technologien interessant,“ erläutert Matthias Streller (Geschäftsführer des bayerischen Sensorik-Netzwerks) und Dr.-Ing. Peter Grambow (COO Clusters Nanotechnologie) ergänzt „Die Nanotechnologie hat in den letzten Jahren große Fortschritte gemacht. Vor allem die Produktionskapazitäten sind erheblich gestiegen einhergehend mit niedrigeren Preisen. Außerdem ist die Verarbeitbarkeit viel einfacher geworden“.

Der Schwerpunkt des 3. Nano-Sensor-Meet-ups lag auf den Potenzialen miniaturisierter Optik und applikationsspezifischer Nanostrukturen sowie deren aktuelle und künftige Einsatzgebiete. Dr. Marcus Weth (Geschäftsführer der Nanosurf GmbH) eröffnete das Nano-Sensor-Meet-up mit einem Impulsbeitrag zum Thema „Sensorik im AFM und Anwendungen des AFM in der Industrie“. Atomic Force Microscopy (AFM) ist eine bildgebende Technik, die es ermöglicht, die Oberflächenstrukturen von Materialien auf atomarer und molekularer Ebene abzubilden. Dabei wird eine feine Spitze über die Oberfläche bewegt und die Wechselwirkungskräfte zwischen Spitze und Oberfläche gemessen. Weth präsentiert Einsatzfelder des AFM im industriellen Umfeld, geht dabei auf Möglichkeiten der Mikromanipulation wie auch auf die klassische Bestimmung von Höhenprofilen, elektrische und materialbezogene Parameter ein. Miniaturisierte Sensorsysteme haben für Weth das Potenzial, die Leistungsfähigkeit des eigenen Messsystems noch weiterzuentwickeln.

Im ersten Teil des zweiten Impuls-Beitrags „Innovative Nanostrukturierung sowie Aufbau- und Verbindungstechnik“ legt Prof. Dr. Raimund Förg vom Zentrum für angewandte Forschung, Technologie Campus Teisnach, den Schwerpunkt auf die Fertigung miniaturisierter Systeme, einschließlich des direkten Schreibens von Faser-Bragg-Gittern mittels Zwei-Photonen- Polymerisation und den bereits heute realisierbaren kombinierten Messsystemen. Der zweite Teil von Förgs Impuls widmet sich der Aufbau- und Verbindungstechnik für solche hochintegrierten Lösungen. In diesem Kontext wweist er auf die umfangreiche Geräteausstattung des Technologie Campus Teisnach hin.

Die Teilnehmer äußeren den Wunsch nach einer Vertiefung der Diskussion zu Materialien für die Sensorik sowie zur Quantensensorik. Die regen Diskussionen und der umfangreiche Wissensaustausch während des Meet-ups lassen auf vielversprechende zukünftige Entwicklungen in diesen Bereichen hoffen.

Das Nano-Sensor-Meet-up bietet erneut eine wertvolle Plattform für die Zusammenarbeit und den Austausch von Fachwissen zwischen Experten der Nanotechnologie und Sensorik in Bayern. Die Veranstaltung stärkt die regionale Innovationskraft und legt den Grundstein für weitere Kooperationen und Fortschritte auf dem Gebiet der Nano-Sensorik.

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